Bunter Melodienstrauß

Stadtkapelle Nördlingen in der Sankt-Georgs-Kirche


Mittlerweile schon gute Tradition ist das Kirchenkonzert der Stadtkapelle Nördlingen in der Sankt-Georgs-Kirche zu Herbstbeginn. In diesem Jahr hielten die Musikerinnen und Musiker an dem guten Brauch fest und freuten sich über gut gefüllte Besucherbänke im Kirchenschiff von Sankt Georg.

Schnell zeigte sich, dass Pfarrer Martin Reuter, der die Begrüßung übernommen hatte und einen bunten Strauß an Melodien angekündigt hat, nicht übertrieben hatte.

Die Musikauswahl war vielseitig, bunt gemischt und zeigte alle Facetten der heutigen Blasmusik. Mit dem Eingangsmarsch „Herzog von Braunschweig“ mit seiner majestäti-schen Eingangsfanfare wurde das Konzert eröffnet. Darauf folgte das bekannte „Ode an die Freude“, aus Beethovens 9. Symphonie, in einer Bearbeitung von Willy Hautvast. Julia Gehring war die 1. Solistin des Abends. Sie bestach mit einem glänzenden und reinen Trompetenton und mit einem ausdrucksstarken Vortrag beim 2. Satz aus dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn.

Hohe Konzentration aller Aktiven forderte die „Toccata for Band“, eine Komposition des amerikanischen Komponisten Frank Erickson. Galt es doch die technischen Passagen, die an alle Register hohe Anforderungen stellt, aber auch die langsamen, lyrischen Teile mit viel Gespür für Dynamik und Ausdruck, vorzutragen.

Beim 2. Satz (Bolero) von „A Discovery Fantasy“ zeigte sich Tobias Müller sehr temposicher an der kleinen Trommel. Wie unterschiedlich manchmal auch Zwillinge sein können beweist Jan Hadermann in seiner Komposition „Twins“. Er stellt zwei Themen vor, die in Tempo, Rhythmus und Charakter sehr konträr sind und dies verstanden die Akteure genial umzusetzen. Danach folgte der Choral „Song of Praise“ von Alfred Bösendorfer. Mit den Flötisten Jana Voigt und Harald Gehring präsentierten sich zwei weitere Solisten. Technisch versiert und mit einem weichen und klaren Flötenton überzeugten sie bei „Twinkling Flutes“, einer Komposition von Richard Comello. Das bekannte „Hallelujah“ von Leonard Cohen, das die Musikerinnen und Musiker sehr stilgetreu interpretierten, unterstrich erneut den bunt gemischten Charakter des Konzertes an diesem Abend. Mit einem Medley aus Highlights des Musical-Klassikers „Jesus Christ Superstar“ von Andrew L. Webber wollten sich die Musikerinnen und Musiker verabschieden. Die Zuhörer quittierten die Leistung der Instrumentalisten mit sehr viel Beifall und erst nach drei Zugaben verließ das Publikum die Kirche.